17.04.2021 20:21

Gefangen in unseren Werturteilen, verstrickt in der Dualität

Richtig und Falsch, Dafür und Dagegen, Besser und Schlechter, Arm und Reich, West und Ost usw. – Urteil und Wertung sind die Grundübel unserer Zeit, denn diese Energien sorgen für Spaltung und Trennung. Darin haben wir uns verfangen, verstrickt und verheddert und es scheint unmöglich, aus diesem Netz zu entkommen... 

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Und es wird von allen Seiten effizient gespeist. Es sind ja nicht nur die Anderen, nein auch Wir speisen die Dualität und die Trennung durch unsere eigenen Vorstellungen, Urteile und Wertungen. Meist ohne dies zu bemerken oder zu wollen, d.h. uns bewusst zu sein, was wir damit anrichten. Wir wollen das Richtige, aber nähren doch das Dunkle.

Ich möchte hier ein paar Seiten aus „Gespräche mit Gott“ (GmG) Band 3 von Neale Donald Walsch zitieren, weil ich sie für geeignet halte, das Drama/Dilemma/Problem aus einer unparteiischen Perspektive, d.h. von außen neu zu betrachten und damit neue Einsichten zu gewinnen.

Zitat aus GmG Band 3 (S.119-123): 

In Wahrheit gibt es so etwas wie einen »Sünder« nicht, denn ihr könnt euch gegen niemanden versündigen - am allerwenigsten gegen mich. Deshalb sage ich, daß ich euch »vergebe«. Ich benutze diesen Ausdruck, weil ihr ihn zu verstehen scheint.

In Wahrheit vergebe ich euch nicht und werde euch nie für irgend etwas vergeben. Ich brauche das nicht zu tun. Es gibt nichts zu vergeben. Aber ich kann euch entlasten. Und das mache ich hiermit. Jetzt. Wieder einmal. Wie ich das schon so oft in der Vergangenheit durch die Lehren so vieler anderer Lehrer getan habe.

 

Warum haben wir sie nicht gehört? Warum haben wir diesem deinem größten Versprechen keinen Glauben geschenkt?

 

WEIL IHR AN die Güte Gottes nicht glauben könnt. Also vergeßt das mal mit dem Glauben an meine Güte. Glaubt statt dessen an die simple Logik.

Ich brauche euch nicht zu vergeben, weil ihr nicht gegen mich sündigen könnt, und ich kann auch nicht beschädigt oder zerstört werden. Doch ihr glaubt, daß ihr imstande seid, gegen mich zu sündigen, ja mich sogar schädigen zu können. Was für eine Illusion! Was für eine großartige Zwangsvorstellung!

Weder könnt ihr mir schaden, noch kann ich auf irgendeine Weise verletzt werden. Denn ich bin das Unverletzliche. Und was nicht geschädigt und verletzt werden kann, kann und wird auch nicht etwas anderes schädigen und verletzen.

Das ist die Logik hinter der Wahrheit, daß ich weder verdamme noch bestrafe, noch das Bedürfnis nach Vergeltung habe. Ich habe kein solches Bedürfnis, weil ich nie in irgendeiner Weise beleidigt, geschädigt oder verletzt worden bin und es auch nie sein werde.

Dasselbe gilt für dich. Und für alle anderen - obwohl ihr euch alle einbildet, daß ihr verletzt, geschädigt und zerstört werden könnt und worden seid. 

Weil du dir einbildest, daß dir Schaden zugefügt worden ist, forderst du Rache. Weil du Schmerz erfährst, möchtest Du Vergeltung, daß der andere auch Schmerz erleidet. Doch was für eine Rechtfertigung kann es dafür geben, daß du einem anderen Schmerz zufügst? Weil dir jemand (wie du dir einbildest) ein Leid angetan hat, hast du deinem Gefühl nach das Recht, zurückzuschlagen und ebenfalls Leid zuzufügen? Wozu deiner Ansicht nach der Mensch nicht berechtigt ist, das darfst du tun, solange es dafür eine Rechtfertigung gibt?

Das ist Irrsinn. Und ihr erkennt dabei nicht, daß alle Menschen, die anderen Schmerz zufügen, davon ausgehen, daß ihr Tun gerechtfertigt ist. Jede Person glaubt bei allem, was sie tut, im Hinblick auf ihre Bestrebungen und Wünsche richtig zu handeln.

Du hältst ihre Bestrebungen und Wünsche für falsch. Aber sie halten sie nicht für falsch. Du magst mit ihrer Modellvorstellung von der Welt, mit ihren moralischen und ethischen Konstrukten, mit ihren theologischen Auffassungen, mit ihren Entscheidungen, mit ihrer getroffenen Wahl, mit ihren Handlungen nicht einverstanden sein ... aber sie sind aufgrund ihrer Wertvorstellungen damit einverstanden.

Du nennst ihre Wertvorstellungen »falsch«. Aber wer sagt, daß die deinen »richtig« sind? Nur du. Eure Wertvorstellungen sind »richtig«, weil ihr es sagt. Selbst das würde noch einen gewissen Sinn ergeben, wenn ihr dann dazu stehen würdet, aber ihr, ihr selber, ändert ständig eure Meinung über das, was ihr als »richtig« und »falsch« anseht. Das tut ihr als Individuen und auch als Gesellschaft.

Was eure Gesellschaft noch vor ein paar Jahrzehnten als »richtig« ansah, hält sie heute für »falsch«. Was ihr in noch nicht allzu ferner Vergangenheit für »falsch« hieltet, bezeichnet ihr heute als »richtig« Wer kann sagen, was was ist?

 

Und doch erdreisten wir uns, übereinander Gericht zu sitzen, erdreisten uns, zu verurteilen und zu verdammen, weil sich irgend jemand anders nicht an unsere wechselnden Vorstellungen von dem, was erlaubt ist und was nicht, gehalten hat. Puh! Wir sind wirklich fabelhaft. Wir können noch nicht mal an unserer Meinung darüber festhalten, was »okay« ist und was nicht.

 

DAS IST NICHT das Problem. Das Problem ist nicht, daß ihr eure Vorstellungen von dem, was »richtig« und »falsch« ist, ändert. Ihr müßt sie ändern, sonst könnt ihr nicht wachsen und euch weiterentwickeln. Wandel ist ein Produkt der Evolution.

Nein, das Problem ist nicht, daß ihr euch verändert habt oder daß sich eure Wertvorstellungen gewandelt haben. Das Problem ist, daß so viele von euch darauf bestehen, daß eure jetzigen Wertvorstellungen die richtigen und vollkommenen sind und daß jedermann ihnen folgen sollte. Manche von euch sind sehr selbstgerecht geworden.

Haltet an euren Überzeugungen fest, wenn euch das dienlich ist. Bleibt fest, seid nicht wankelmütig. Denn eure Vorstellungen von »richtig« und »falsch« sind eure Definitionen von Wer-ihr-Seid. Doch fordert nicht von anderen, daß sie sich ebenfalls nach euren Denkkategorien definieren sollen. Und klebt nicht so an euren gegenwärtigen Glaubensvorstellungen, Sitten und Gebräuchen, damit ihr nicht den Evolutionsprozeß zum Stillstand bringt.

Im Grunde könntet ihr das gar nicht, selbst wenn ihr wolltet, denn das Leben geht mit oder ohne euch weiter. Nichts bleibt ewig dasselbe, nichts bleibt unverändert. Unverändert zu bleiben heißt, sich nicht bewegen. Und sich nicht bewegen heißt sterben.

Alles Leben ist Bewegung. Selbst Felsen sind voller Bewegung Alles bewegt sich. Alles. Es gibt nichts, was nicht in Bewegung ist. Und aus diesem Grund bleibt nichts von einem Augenblick zum nächsten gleich. Nichts.

Dasselbe zu bleiben oder danach zu streben bedeutet, sich gegen die Gesetze des Lebens zu stemmen. Das ist töricht, denn aus diesem Kampf wird das Leben immer als Sieger hervorgehen.

Also verändert euch! Ja, verändert euch! Ändert eure Vorstellungen von »richtig« und »falsch«. Ändert eure Gedanken über dieses und jenes. Verändert eure Strukturen, eure Konstruktionen, eure Vorstellungen, eure Theorien.

Laßt zu, daß sich eure tiefsten Wahrheiten verändern. Verändert sie um Himmels willen selbst. Das meine ich ganz wörtlich. Verändert sie selbst um eures »Himmels« willen. Denn euer Wachstum liegt dort, wo sich eure neue Vorstellung von Wer-ihr-Seid befindet. Durch eure neue Vorstellung von dem Was-so-lst wird die Evolution beschleunigt. Eure neue Vorstellung von dem Wer, Was, Wo, Wann, Wie und Warum ist der Ort, an dem das Rätsel gelöst wird, die Handlung des Dramas sich entfaltet, die Geschichte endet. Ihr könnt eine neue und großartigere Geschichte beginnen.

Bei eurer neuen Vorstellung von all dem liegt die Spannung und Aufregung, dort ist die Schöpfung, dort wird Gott in euch manifestiert und voll verwirklicht. 

Gleich, für wie gut ihr die Dinge gehalten habt, sie können besser sein. Gleich, für wie wundervoll ihr eure Theologien, Ideologien, Kosmologien haltet, sie können noch mit sehr viel mehr Wundern erfüllt sein. Denn »es gibt mehr Dinge im Himmel und auf der Erde, als eure Schulweisheit sich träumt.« Deshalb seid offen. Seid offen. Verschließt euch nicht vor der 

Möglichkeit einer neuen Wahrheit, nur weil ihr euch in der alten bequem eingerichtet habt. Das Leben beginnt da, wo eure Bequemlichkeitssphäre endet.

Und verurteilt einander nicht so rasch. Seid vielmehr bestrebt, das Verurteilen zu vermeiden, denn die »falschen Wege« einer anderen Person waren noch gestern eure »richtigen Wege«; die Fehler einer anderen Person sind eure eigenen vergangenen, nun berichtigten Handlungen; die Entscheidungen einer anderen Person sind so »schädigend« und »verletzend«, so »egoistisch« und »unentschuldbar«, wie es viele eurer eigenen Entscheidungen gewesen sind.

Wenn ihr euch »einfach nicht vorstellen könnt«, wie ein anderer Mensch »so etwas tun« konnte, habt ihr vergessen, woher ihr kommt und wohin ihr und die andere Person geht.

Und ihr, die ihr euch selbst für die Bösen haltet, für die Unwürdigen und auf ewig Verdammten, euch sage ich: Es ist nicht einer unter euch und wird nie einer unter euch sein, der für immer verloren ist. Denn ihr befindet euch alle, alle, im Prozeß des Werdens. Ihr alle, alle, durchlauft die Erfahrung der Evolution.

Darauf will ich hinaus.

Durch dich, durch euch.